Frühstück mit einer Unbekannten - Nur ein Remake!

Es ist mir schon einmal passiert. Ich dachte, ich unterstütze deutsche Filmemacher und hatte mir ein Ticket für den einzigen deutschen Film im Multiplex gekauft, der auch just an dem Tag anlief - Adam & Eva. Keine 5 Minuten im Film, die große Tüte Popcorn noch fast voll - ich denke ich spinne. Das kann doch gar nicht sein, wie kann ich den Film kennen, wenn das der Bundesstarttag ist? Wie? Hellseherische Kräfte? Der Film war brandneu! Andererseits war ich mir sicher, dass in dem Film, den ich kannte, dieser hässliche rothaarige Schauspieler nicht die Hauptrolle gespielt hatte. Aber die Szenen? 1:1! Wtf?

Genau. Der "
brandneue deutsche Film", dessen Regisseur in den höchsten Tönen für seine Leistungen damit gelobt wurde, und ach, wie kreativ blahdeblah, war ein ver[zensiert] Remake eines schwedischen Films, den ich im TV gesehen hatte. Nicht nur einfach "inspiriert von", sondern mehr oder weniger 'ne Dialog-Übersetzung. Set, Einstellungen....

Stand das irgendwo, das das nur aufgewärmte und auf neuem Teller servierte Suppe war? Im Programm, in der Werbung für den Film, in den positiven Kritiken? Hell no. Die deutschen Filmemacher wurden für alles mögliche gelobt, das auf dem fruchtbaren kreativen Boden der schwedischen Filmemacher gediehen war.

Heute
SAT 1 FilmFilm: Frühstück mit einer Unbekannten. Genau das selbe Spiel! Auch hier hat man das Gefühl eine 1:1 Kopie zu sehen. Es gab auch nichts zu verbessern, das war gar nicht nötig. Das Original - The Girl in the Café - war super. Das Original hat einer meiner liebsten Drehbuchautoren geschrieben - kein geringerer als Richard Curtis (Tatsächlich Liebe (da hat er auch zum ersten Mal selbst Regie geführt), Notting Hill, Vier Hochzeiten und ein Todesfall. Und eben diesen TV-Film, The Girl in the Café.)

In der
tvMovie jede Menge Gesülze, wie gut der Film sei, wie wichtig blahdeblah. Ach, und er wird ja auch international vermarktet werden (unter dem Titel Suddenly Gina). Und Teil des Erlöses geht an UNICEF und "Make Poverty History".

Kein einziges Wort darüber, dass der Film nicht auf deutschem Mist gewachsen ist. Ich bin der Meinung, dass der Zuschauer das Recht hat zu wissen, ob er ein Remake vor sich hat oder nicht. Außerdem finde ich es schwach, nicht den Leuten die Anerkennung zukommen zu lassen, denen diese zusteht - in dem Fall
Richard Curtis, der sich die exzellente Geschichte tatsächlich erdacht hat (und das Original auch produzierte). Und David Yates dem Regisseur, dessen Einstellungen offensichtlich auch exzellent waren, sonst hätte man nicht soviele davon einfach übernommen - soweit ich das beurteilen kann. Ich hatte keine Lust, mir den ganzen Film anzusehen.

Ach ja, und die Sache von wegen den deutschen Kinofilm zu unterstützen? Diese Einstellung hatte ich zusammen mit der halbvollen Popcorntüte an dem bewussten
Adam & Eva Tag innen Abfall geschmissen.

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