King of Queens Kevin James kam am 21.03.2009 zum shillen (auf neudeutsch: promoten) seines neuen Films Der Kaufhaus Cop (Kinostart: 26.03.2009) in Thomas Gottschalks Gameshow Wetten, dass...
Deutsche Reporter und Moderatoren haben bekanntlich die seltene Gabe, unpassende Fragen zu stellen und internationale Promis damit vor den Kopf zu schlagen und zum Flüchten anzuregen, was man jedes Jahr auf dem roten Teppich am Tag der Oscar-Verleihung beobachten kann. Als Thomas Gottschalk in Wetten, dass... mit einer Frage zum Late-Show-Auftritt von US-Präsident Barack Obama ankam, hielt man auch schon die Luft an (und hinterher machte man sich Gedanken zum Beweggrund für diese Frage). Gestört hat nicht, dass er seine Gameshow mit den Late-Night Talkshows gleichsetzte, darüber sehen wir hinweg.... das nur nebenbei bemerkt.
Nein, Gottschalk behauptete tatsächlich, dass Barack Obamas Auftritt in der Tonight Show diesem nicht geschadet hätte. Auf welchem Planeten es Obama nicht geschadet hat, sagte Gottschalk allerdings nicht dazu - vielleicht meinte er auch, dass es Obamas Ansehen in Deutschland nicht geschadet hätte, was ich mir gut vorstellen kann. Dann wollte er von Kevin James eine Analyse hören, weshalb amerikanische Präsidenten sich eher in Unterhaltungssendungen wagen und sich "entspannt geben" können, ohne dafür Schelte zu bekommen als zum Beispiel damals Bundeskanzler Schröder. Immer toll wenn Entertainer quasi als Botschafter ihres Landes behandelt werden und Fragen zu allen möglichen Themen - von der Politik bis hin zur Soziologie - beantworten sollen, stellvertretend für ihr Land. Good luck damit.
Kevin James gab zuerst einmal zu bedenken, dass es gemischte Reaktionen zur Sendung gebe, fuhr dann gleich fort, dass er es gut findet, wenn sich Politiker unter's Volk mischen, manchmal wäre das ganz lustig. Man hatte während der Sendung natürlich Schwierigkeiten zu hören, was Kevin James tatsächlich sagte, da der Dolmetscher laut drüberquasselte (Zweikanalton, anyone? Man suchte wieder vergeblich...). Wenn man keinen Humor hat, dann hat man Probleme, übersetzte Mr. Dolmetscher.
Wie Kevin James das gemeint hat? Wem fehlt der Humor - dem Präsidenten, den Zuschauern, den Leuten von den Special Olympics, .... ?
Bleibt die Frage nach dem Warum für dieses Fragethema. Weltweite Schadenskontrolle durch die Hintertür? Mir ist nicht bekannt, dass sich Kevin James während der Wahlkampagne für irgend einen der Kandidaten eingesetzt hätte oder überhaupt irgendwelche Kommentare zu politischen Themen abgegeben hat, sonst wäre eine Antwort jetzt einfacher zu finden... Oder hatte der im Publikum sitzende Edmund Stoiber etwas mit der völlig deplatzierten Frage zu tun? Macht sich am Ende Thomas Gottschalk, der nebenbei in einer bestenfalls amateurhaft zu nennenden Sendung zu Kinofilmen zeigt, wie wenig Ahnung er vom Thema hat (und dass Sexismus nicht tot ist), gar Hoffnungen auf eine neue Sendung, vielleicht etwas mit einem Hauch Politik?
Entgegen der Aussage Gottschalks hat Obamas faux pas die Amerikaner und die Medien tagelang beschäftigt und hohe Wellen geschlagen. Bis ein gestresster Obama dann auch noch den arroganten Politiker heraushängen ließ, der es nicht nötig hat, einem Journalisten eine Antwort zu geben. So löste ein Skandal den vorhergehenden ab. Weitere kündigen sich schon an.... Die Flitterwochen sind definitiv vorbei.
Meine Frage, ob Kevin James vielleicht/jemals wieder eine TV-Serie machen will, wurde gar nicht gestellt. Oder interessantere Fragen zu seiner Arbeit an Der Kaufhaus Cop - ein Projekt, an dem er schließlich nicht nur als Schauspieler beteiligt war. Unsere Reaktion zu Gottschalks Fragen kann man demnach in drei Buchstaben ausdrücken: wtf? Nee, echt jetzt, wtf?
King of Queens bzw. Kevin James Fans dürften bei Wetten, dass... nicht wirklich auf ihre Kosten gekommen sein...
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