Tinkerbell lesbisch? (+deutscher Trailer, Video)

Heute schneite das Musikvideo mit Ex-Monrose Sängerin Mandy Capristo zu dem neuen Disney Tinker Bell Animationsfilm  Das Geheimnis der Feenflügel (Kinostart: 15.11.12, Prädikat: wertvoll) herein. Ich sah mir den Clip zum Frühstückskaffee an und sah:


Zwei Mädels (Tinker Bell und Periwinkle), die mit ihren Schlittschuhen ein Herz ins Eis zeichnen. Ein Regenbogenbanner, das plötzlich durch die Luft zieht  Die beiden Mädels, wie sie Spaß miteinander haben, sich umarmen, ihre Flügel zu leuchten anfangen. Dazu das Lied The Great Divide, das man als romantisches Liebeslied bezeichnen kann (ist nur auf dem Album Best of Tinker Bell (1-4) zu finden). Total süß. Ich bin begeistert und glaube fast, in einem alternativen Universum aufgewacht zu sein. Einem Universum, in dem Menschen sich als Menschen begnen, nicht nur als Label (also z. B. hetero, Magermodel, Rollifahrer, Transe) sehen, das sofort eine Wertung nach sich zieht. Weiter nach dem Musikvideo.

Das Geheimnis der Feenflügel Musikvideo The Great Divide


Ich gebe zu, dass ich noch keinen einzigen der Tinkerbell Filme gesehen habe und mich mit dieser ganzen Feen-Mythologie auch nicht auskenne (dazu fällt mir nur spontan Sookie aus True Blood ein, sonst nix;). Logisch, dass meine Neugier jetzt geweckt war, oder? Ich habe mir dann also sofort den Trailer zu Das Geheimnis der Feenflügel (siehe unten) angesehen und erfahren, dass Periwinkle Tinks Schwester ist, von deren Existenz sie bis dahin nichts wusste. Die beiden wurden aus dem selben Lachen geboren.

Auch gut. Gerade in dieser Zeit, wo Mädels viel zu oft als intrigant und in Konkurrenz miteinander stehend dargestellt werden, ist jeder Film über eine Mädchenfreundschaft hochwillkommen. Wir wollen dabei auch daran denken, dass die Zielgruppe die Kinder sind, die noch nicht mit ihren Hormonen kämpfen, also noch Zeit bis zur Pubertät haben. Weiter nach dem Trailer.

 Das Geheimnis der Feenflügel Trailer




Ihr meint, ich sei jetzt vielleicht enttäuscht? Nö. Ich sehe diese Schwesternschaft eher so wie "alle Menschen sind Brüder" oder vielleicht treffender "alle Frauen sind Schwestern" oder so. Der queere Subtext, der es meinem politisch korrekten Regenbogenherz so angetan hat,  könnte für den ganzen Film völlig intakt und schlüssig sein. Tinkerbell auf Abwegen im verbotenen Land, wo es so gefährlich sein soll. Ist es aber dann nicht. Und es soll eine Brücke geschlagen werden zwischen dem Winter- und dem Sommerland. Abbau von Vorurteilen gegenüber der unbekannten Welt (der Subkultur), Frieden auf Erden (oder eben im Feenreich).  Ist für mich alles sehr positiv, egal ob Tinkerbell nun lesbisch, bisexuell oder sonstwas ist. Das ist ja das fabelhafte an gut gemachtem Subtext - man kann ihn sehen, muss aber nicht, je nach Disposition. Man kann ihn sogar (wenn nötig) einfach verleugnen. Dazu fällt uns der Hays Code ein, der die Filmemacher zu kreativen Höchstleistungen brachte.

Den Kindern wird mit dem Film auf jeden Fall die Angst genommen, anders zu sein bzw. ihnen soll die Angst vor anderen Kulturen genommen werden - egal, mit welchen Vorurteilen sie so von allen Seiten (Medien, Mitschüler etc.) gefüttert werden. Deshalb wohl das Prädikat wertvoll. Bin gespannt, warum es kein "besonders wertvoll" sein konnte.

Das Geheimnis der Feenflügel werde ich mir auf jeden Fall ansehen, denn bekanntlich bringt Neugier nur Katzen um. Man bekommt ja kaum noch richtig romantische/süße Filme zu sehen.... ;)  Habt Euch lieb, nicht nur zur Weinachtszeit.

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